Wir sind Segler...
Wieso
ein Motorboot
Als
jugendlicher hatte ich bereits eine kleine Segeljolle und im Jahre
1989 habe im mir bereits das erste kleine Kiel-Segelboot mit Kajüte
gekauft. Es folgten noch diverse andere Segelboote. So habe ich und
später dann meine Frau und ich jeden Urlaub und viele Wochenenden
auf einem Segelboot zugebracht. Das war immer fantastisch und hat
uns viel Spaß gemacht. Segeln ist wirklich toll. Es ist nur so, wenn
man im Urlaub mal etwas weitere Strecken vor hat, kommt es doch
öfter vor, dass der Wind nicht so recht passt, falsche Richtung oder
zu wenig zum Segeln ist. Naja nicht schlimm, dann wird eben auch mal
der Motor verwendet. So kommt es dann doch vor, dass bei einer
Urlaubsreise der Anteil unter Motor nicht unerheblich ist. Irgend
wann haben wir mal darüber nachgedacht auf ein Motorboot
umzusatteln. Bootfahren unter Motor ist auf einem Motorboot einfach
bequemer. Das Problem war nur, die meisten Motorboote, die man so üblicherweise sieht, sprachen uns überhaupt nicht an. Mochten wir einfach nicht leiden und konnten uns auch nicht vorstellen so etwas zu kaufen. Ich habe immer mal im Internet ein Bisschen geklickert und auf Bootsmessen haben wir geguckt, aber etwas was uns beiden gefiel haben wir nicht gesehen. Zumindest nicht in erreichbarer Nähe. Wir wollten auch unbedingt irgendwie etwas besondere peppiges haben. Kein Standardallerweltsboot. Und es sollte auch wirtschaftlich sein, also kein Speedboat, lieber ein gemütlicher Verdränger.
So, aber wie geht´s nun weiter? Susanne hat gesagt oh ja toll das
Boot, könnte man irgendwann mal, wenn wir zu alt zum Segeln sind
kaufen. Ich hatte es mir eigentlich schon etwas kurzfristiger
vorgestellt, aber naja, der Bootstyp steht ja ohnehin in keiner Bootsbörse in
Europa zum Verkauf, also OK, man muss ja auch noch träume haben… Ich
hatte ja mit dem Eigner in Wilhelmshaven Emailkontakt, so habe ich
dem geschrieben, er solle sich doch melden, wenn er irgend wann
mal den Plan hat das Boot zu verkaufen. Er hat zurückgeschrieben, dass er
es zu dem Zeitpunkt nicht plane. Meine Idee war nun, einmal im Jahr
eine Email zu schreiben, um mich in Erinnerung zu bringen. Aha, ein
Plan!!
Ich habe Anfang Februar 2021 den Eigner nochmals angeschrieben und
gefragt wie es aussieht, wann er denn verkaufen will. Und der hat
sofort zurückgeschrieben dass er es gerade über einen Händler zum
Verkauf anbietet!! Und er hat mir den Link zur Verkaufsanzeige
geschickt. Ich solle mit dem Händler Kontakt aufnehmen. OHA, das ist
jetzt aber doch echt plötzlich und unverhofft… Zugzwang…
Meine Begeisterung für diesen Bootstyp ist ungebrochen und Susanne
ist inzwischen auch hellauf begeistert. Es ist allerdings so, dass
dieses Boot nicht so super gepflegt ist. Der Vorbesitzer war
immer alleine mit seinem Hund unterwegs, und.. naja wie soll ich sagen, es
ist einiges dran zu tun, um es wirklich richtig schick zu bekommen.
Aber die Substanz ist gut, also sehr gut meine ich.
Es hat dann noch eine ganze Weile gedauert. Es gingen einige Emails
und Telefonate zwischen mir, dem Eigner und dem Händler hin und her.
Es wurde nochmal über den Preis gesprochen und wir sind uns einig
geworden. Der Händler hatte angeboten eine Besichtigung im Wasser
und Probefahrt zu machen. Das haben wir dankend angenommen und sind
dann nochmal nach Wilhelmshaven gefahren. Wir sind dann gemeinsam
mit dem Händler ein kleines Bisschen herumgefahren und waren hellauf
begeistert. Das ist ein tolles Boot. Dann haben wir noch alle
technischen Einrichtungen geprüft. Und wir haben den Kaufvertrag am
26.06.2021 unterschrieben.
Am 02.08.2021 war es dann soweit, wir haben Molly nach Laboe
überführt. Dann aber gleich aus dem Wasser genommen und eingelagert.
Es sollte erst mal ganz in Ruhe alles richtig schön renoviert und
richtig schick gemacht werden. Währenddessen haben wir mit unserem
Segelboot noch schöne Touren gemacht. Im September 2022 haben wir
dann unser Segelboot verkauft.
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Als
wir im Jahr 2020 unseren Segelurlaub an der Schlei verbracht
haben, sind wir in Kappeln so an den ganzen Bootsanlegern spazieren
gegangen, wie wir das gerne machen. Und da haben wir ein Motorboot
gesehen, wo Susanne gesagt hat, oh wie toll, das sieht ja mal schön
aus und bei mir war es „Liebe auf dem ersten Blick“, wirklich. Ich
hatte den Bootstyp zwar schon mal im Internet gesehen, wurde aber
nur in der USA gehandelt und in Echt wirkt es ja auch immer noch
anders als auf einem Bild. Toll das Ding. Und ich wusste daher schon
mal genau den Typen. Es ist eine Nordic
Tugs 26.
Ja und was macht man dann, im Urlaub wenn man Zeit hat, man googelt
es. Das habe ich gemacht und festgestellt, dass es noch ein weiteres
Boot davon in Deutschland gibt, das liegt in Wilhelmshaven. Der
Besitzer von dem Boot in Wilhelmshaven ist im Internet in
Internetforen sehr aktiv und tauscht sich da mit anderen
Bootsbesitzern aus. Und dort war auch zu lesen, dass er mit seiner
Nordic Tug 26 richtig tolle große Reisen gemacht hat und darüber
insgesamt 3 Bücher geschrieben hat. Da es die Bücher nicht mehr zu
kaufen gab, habe ich den Herren einfach mal direkt angeschrieben.
Der hat mir die Bücher dann als EBook per Email zugeschickt. Ich
habe ihm dann dafür etwas Geld überwiesen und ich konnte gleich
drauf loslesen, toll. Die Bücher habe ich dann förmlich
verschlungen.
Und diese Nordic Tugs 26 hat uns soo super gefallen. Das Boot ist
kleiner als unser Segelboot, das ist ja auch gut so, weniger Kosten
und besseres Handling. Es sieht wirklich knuffig aus, finden wir
beide. Im allerersten Moment sieht es gar nicht wie eine Yacht aus,
sondern eher wie ein Mittelding zwischen Schlepper,
Vermessungsschiff oder Behördenfahrzeug. Tug ist übrigens die
englische Bezeichnung für Schlepper. Ich liebe diesen Bootstypen.
Wir wollten ja nicht so ein protziges ChickyMicky Motorboot,
es soll lieber eher traditionell aussehen. Und das haben wir nun
gefunden.
wie kommen wir an Molly??
besichtigen.
Wir sind also ganz früh losgefahren nach Wilhelmshaven.
Der Mitarbeiter von dem Händler hat uns das Boot aufgeschlossen und
gesagt, wir sollen mal gucken, wenn wir eine Frage haben, können wir
uns ja melden, total super. So hatten wir Zeit alles alleine und
ungestört uns anzugucken. Ich hatte eine lange Checkliste die wir
abgearbeitet haben und waren echt gut 2 Stunden damit beschäftigt in
jedes Schapp zu gucken. Wir haben sogar in den Kojen Probeliegen
gemacht.
Zwei Wochen später haben wir uns dann mit dem Vorbesitzer beim Boot
getroffen. Das war dann die offizielle Übergabe. Und es war auch
ganz nett Mollys Vorbesitzer nun auch persönlich kennenzulernen. Wir haben anschließend
erst mal etwas aufgeräumt, saubergemacht und auch eine kleine Runde
im Hafen von Wilhelmshaven gedreht. Und auch das erste Mal auf Molly
übernachtet. Dann mussten wir Molly wieder
alleine lassen und nach Hause fahren. Unser Wohnort und
Bootsfahrrevier ist Laboe. Und von Wilhelmshaven nach Laboe ist es
per Boot nicht mal so ganz schnell zu machen, da haben wir einen
kleinen Urlaub für eingeplant.