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Wir sind Segler...

Wieso ein Motorboot

Als jugendlicher hatte ich bereits eine kleine Segeljolle und im Jahre 1989 habe im mir bereits das erste kleine Kiel-Segelboot mit Kajüte gekauft. Es folgten noch diverse andere Segelboote. So habe ich und später dann meine Frau und ich jeden Urlaub und viele Wochenenden auf einem Segelboot zugebracht. Das war immer fantastisch und hat uns viel Spaß gemacht. Segeln ist wirklich toll. Es ist nur so, wenn man im Urlaub mal etwas weitere Strecken vor hat, kommt es doch öfter vor, dass der Wind nicht so recht passt, falsche Richtung oder zu wenig zum Segeln ist. Naja nicht schlimm, dann wird eben auch mal der Motor verwendet. So kommt es dann doch vor, dass bei einer Urlaubsreise der Anteil unter Motor nicht unerheblich ist. Irgend wann haben wir mal darüber nachgedacht auf ein Motorboot umzusatteln. Bootfahren unter Motor ist auf einem Motorboot einfach bequemer.

Das Problem war nur, die meisten Motorboote, die man so üblicherweise sieht, sprachen uns überhaupt nicht an. Mochten wir einfach nicht leiden und konnten uns auch nicht vorstellen so etwas zu kaufen. Ich habe immer mal im Internet ein Bisschen geklickert und auf Bootsmessen haben wir geguckt, aber etwas was uns beiden gefiel haben wir nicht gesehen. Zumindest nicht in erreichbarer Nähe. Wir wollten auch unbedingt irgendwie etwas besondere peppiges haben. Kein Standardallerweltsboot. Und es sollte auch wirtschaftlich sein, also kein Speedboat, lieber ein gemütlicher Verdränger.

Als wir im Jahr 2020 unseren Segelurlaub an der Schlei verbracht haben, sind wir in Kappeln so an den ganzen Bootsanlegern spazieren gegangen, wie wir das gerne machen. Und da haben wir ein Motorboot gesehen, wo Susanne gesagt hat, oh wie toll, das sieht ja mal schön aus und bei mir war es „Liebe auf dem ersten Blick“, wirklich. Ich hatte den Bootstyp zwar schon mal im Internet gesehen, wurde aber nur in der USA gehandelt und in Echt wirkt es ja auch immer noch anders als auf einem Bild. Toll das Ding. Und ich wusste daher schon mal genau den Typen. Es ist eine Nordic Tugs 26.

Ja und was macht man dann, im Urlaub wenn man Zeit hat, man googelt es. Das habe ich gemacht und festgestellt, dass es noch ein weiteres Boot davon in Deutschland gibt, das liegt in Wilhelmshaven. Der Besitzer von dem Boot in Wilhelmshaven ist im Internet in Internetforen sehr aktiv und tauscht sich da mit anderen Bootsbesitzern aus. Und dort war auch zu lesen, dass er mit seiner Nordic Tug 26 richtig tolle große Reisen gemacht hat und darüber insgesamt 3 Bücher geschrieben hat. Da es die Bücher nicht mehr zu kaufen gab, habe ich den Herren einfach mal direkt angeschrieben. Der hat mir die Bücher dann als EBook per Email zugeschickt. Ich habe ihm dann dafür etwas Geld überwiesen und ich konnte gleich drauf loslesen, toll. Die Bücher habe ich dann förmlich verschlungen.

Und diese Nordic Tugs 26 hat uns soo super gefallen. Das Boot ist kleiner als unser Segelboot, das ist ja auch gut so, weniger Kosten und besseres Handling. Es sieht wirklich knuffig aus, finden wir beide. Im allerersten Moment sieht es gar nicht wie eine Yacht aus, sondern eher wie ein Mittelding zwischen Schlepper, Vermessungsschiff oder Behördenfahrzeug. Tug ist übrigens die englische Bezeichnung für Schlepper. Ich liebe diesen Bootstypen. Wir wollten ja nicht so ein protziges ChickyMicky Motorboot, es soll lieber eher traditionell aussehen. Und das haben wir nun gefunden.

wie kommen wir an Molly??

So, aber wie geht´s nun weiter? Susanne hat gesagt oh ja toll das Boot, könnte man irgendwann mal, wenn wir zu alt zum Segeln sind kaufen. Ich hatte es mir eigentlich schon etwas kurzfristiger vorgestellt, aber naja, der Bootstyp steht ja ohnehin in keiner Bootsbörse in Europa zum Verkauf, also OK, man muss ja auch noch träume haben… Ich hatte ja mit dem Eigner in Wilhelmshaven Emailkontakt, so habe ich dem geschrieben, er solle sich doch melden, wenn er irgend wann mal den Plan hat das Boot zu verkaufen. Er hat zurückgeschrieben, dass er es zu dem Zeitpunkt nicht plane. Meine Idee war nun, einmal im Jahr eine Email zu schreiben, um mich in Erinnerung zu bringen. Aha, ein Plan!!

Ich habe Anfang Februar 2021 den Eigner nochmals angeschrieben und gefragt wie es aussieht, wann er denn verkaufen will. Und der hat sofort zurückgeschrieben dass er es gerade über einen Händler zum Verkauf anbietet!! Und er hat mir den Link zur Verkaufsanzeige geschickt. Ich solle mit dem Händler Kontakt aufnehmen. OHA, das ist jetzt aber doch echt plötzlich und unverhofft… Zugzwang…

Naja, ich habe mich dann mit dem Händler in Verbindung gesetzt und Susanne gaaanz vorsichtig eingeweiht. Die Corona Pandemie war noch im vollen Gang. Alles war irgendwie ausgebremst. Ich wollte dann einen Besichtigungstermin vereinbaren. Aber, es war nicht möglich einen Termin zu bekommen, mal sagte mir der Händler er hätte keine Zeit, mal sagte er, der Eigner müsse erst noch seine persönlichen Sachen vom Boot holen, mal sagte er, es ginge wegen Corona nicht, ich habe da einige Male angerufen, nichts zu machen. Irgendwann war es dann endlich so weit, wir konnten Molly, so der Name von dem Boot, besichtigen. Wir sind also ganz früh losgefahren nach Wilhelmshaven. Der Mitarbeiter von dem Händler hat uns das Boot aufgeschlossen und gesagt, wir sollen mal gucken, wenn wir eine Frage haben, können wir uns ja melden, total super. So hatten wir Zeit alles alleine und ungestört uns anzugucken. Ich hatte eine lange Checkliste die wir abgearbeitet haben und waren echt gut 2 Stunden damit beschäftigt in jedes Schapp zu gucken. Wir haben sogar in den Kojen Probeliegen gemacht.

Meine Begeisterung für diesen Bootstyp ist ungebrochen und Susanne ist inzwischen auch hellauf begeistert. Es ist allerdings so, dass dieses Boot nicht so super gepflegt ist. Der Vorbesitzer war immer alleine mit seinem Hund unterwegs, und.. naja wie soll ich sagen, es ist einiges dran zu tun, um es wirklich richtig schick zu bekommen. Aber die Substanz ist gut, also sehr gut meine ich.

Es hat dann noch eine ganze Weile gedauert. Es gingen einige Emails und Telefonate zwischen mir, dem Eigner und dem Händler hin und her. Es wurde nochmal über den Preis gesprochen und wir sind uns einig geworden. Der Händler hatte angeboten eine Besichtigung im Wasser und Probefahrt zu machen. Das haben wir dankend angenommen und sind dann nochmal nach Wilhelmshaven gefahren. Wir sind dann gemeinsam mit dem Händler ein kleines Bisschen herumgefahren und waren hellauf begeistert. Das ist ein tolles Boot. Dann haben wir noch alle technischen Einrichtungen geprüft. Und wir haben den Kaufvertrag am 26.06.2021 unterschrieben.

Zwei Wochen später haben wir uns dann mit dem Vorbesitzer beim Boot getroffen. Das war dann die offizielle Übergabe. Und es war auch ganz nett Mollys Vorbesitzer nun auch persönlich kennenzulernen. Wir haben anschließend erst mal etwas aufgeräumt, saubergemacht und auch eine kleine Runde im Hafen von Wilhelmshaven gedreht. Und auch das erste Mal auf Molly übernachtet. Dann mussten wir Molly wieder alleine lassen und nach Hause fahren. Unser Wohnort und Bootsfahrrevier ist Laboe. Und von Wilhelmshaven nach Laboe ist es per Boot nicht mal so ganz schnell zu machen, da haben wir einen kleinen Urlaub für eingeplant.

Am 02.08.2021 war es dann soweit, wir haben Molly nach Laboe überführt. Dann aber gleich aus dem Wasser genommen und eingelagert. Es sollte erst mal ganz in Ruhe alles richtig schön renoviert und richtig schick gemacht werden. Währenddessen haben wir mit unserem Segelboot noch schöne Touren gemacht. Im September 2022 haben wir dann unser Segelboot verkauft.

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